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nachgefragt: Dr. Stephanie Trinkl poolworks-Datenschutzbeauftragte

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2005 ging das größte, deutsche soziale Netzwerk online, das facebook Konkurrenz machen wollte: StudiVZ, ein Netzwerk für Studenten. Seit diesem Start hat das Unternehmen dahinter eine bewegte Geschichte: 17 Millionen registrierte Nutzerinnen und Nutzer bis 2010, die Partner-Netzwerke SchuelerVZ und MeinVZ, aber auch der Verkauf an Holtzbrinck 2007, ein größerer Datenschutz- Skandal im selben Jahr und die immer deutlichere Abwanderung der Nutzerinnen und Nutzer seit 2010. Mittlerweile heißt das Netzwerk nicht mehr VZ Netzwerke sondern poolworks, es gibt Werbung, um die Einnahmen der Seiten zu sichern und eine Rechtsabteilung, die Persönlichkeitsrechte und Daten der Nutzerinnen und Nutzer schützen will. Was passiert da genau? Wie hat sich das Thema entwickelt und wie positioniert sich das Netzwerk? merz hat bei der Datenschutzbeauftragten Stephanie Trinkl nachgefragt. merz: Was genau umfasst Ihre Tätigkeit als poolworks-Datenschutzbeauftragte? Trinkl: Ich bin für die Umsetzung und Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen im Unternehmen zuständig. Das Internet öffnet sich zusehends. Nur ein Beispiel: Um heutigen Anforderungen nach Seamless Usability (nahtlose und flexible Nutzung verschiedener Internetangebote) zu entsprechen, lassen sich verschiedene Plattformen mit der gleichen Registrierung nutzen. Diese Entwicklung ist aus datenschutzrechtlicher Perspektive eine Herausforderung. Um dem hohen Innovationsdruck gerecht zu werden, müssen Internetangebote permanent überarbeitet werden. Daher werde ich in alle Planungsschritte einbezogen und überprüfe schon vor der Entwicklung neuer Features, ob alle datenschutzrechtlichen Standards eingehalten werden. Hierzu stehe ich in einem ständigen Austausch mit der Produktentwicklung und unserem Engineering. Die regelmäßige datenschutzrechtliche Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit personenbezogenen Daten von Nutzerinnen und Nutzern in Berührung kommen, gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben. Außerdem bin ich direkte Ansprechpartnerin für unsere Nutzerinnen und Nutzer von schülerVZ und freunde/studiVZ zu allen Fragen rund um Datenschutz und Privatsphäre. Es ist uns wichtig, unseren Usern eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zum Datenschutz bei poolworks zu bieten. Zu diesem Zweck befinde ich mich auch im Austausch mit dem Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, Herrn Dr. Dix, der für die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorschriften im Land Berlin zuständig ist. merz: Datenschutz in Sozialen Netzwerken ist immer schon ein viel diskutiertes Thema – Wie positionieren Sie sich dazu und welche Rolle spielt der Datenschutz heute bei Ihnen im Vergleich zu früher? Trinkl: Datenschutz ist ein stark diskutiertes und wichtiges Thema. Wir beteiligen uns am gesellschaftlichen und politischen Diskurs und setzen eigene Maßstäbe für einen hohen Datenschutzstandard in Sozialen Netzwerken. Unser Fokus liegt heute darauf, die Nutzerinnen und Nutzer in die Lage zu versetzen, selbstbestimmt über die Freigabe ihrer eigenen Daten zu entscheiden. Hierfür müssen sie wissen und verstehen, was mit ihren Daten passiert und wie sie sie schützen können. Damit alle unsere User selbstbestimmt handeln können, erklären wir beispielsweise unsere Datenschutzregelungen in altersgerechter Sprache und geben nutzerfreundliche Voreinstellungen der Privatsphäre vor. Auch die Nutzerinnen und Nutzer achten heutzutage immer stärker auf den Umgang mit persönlichen Daten. Ein kürzlich von uns durchgeführter Fokusgruppentest hat ergeben, dass Kinder und Jugendliche inzwischen sehr stark für die Datenschutzthematik sensibilisiert sind und darauf achten, wie ihr Soziales Netzwerk mit diesen sensiblen Daten umgeht. Datenschutz wird immer wichtiger. Daher wird ein hoher Datenschutzstandard auch unter poolworks erhalten bleiben. merz: Obwohl Datenschutz bei poolworks deutlich größer geschrieben wird als etwa bei facebook, ziehen viele Nutzerinnen und Nutzer weiter. Wie erklären Sie sich das? Wie gehen Sie damit um was bieten Sie – auch in Bezug auf das Thema ‚sichere Daten‘ –Ihren Nutzerinnen und Nutzern eigentlich, was andere nicht haben? Trinkl: Ein hoher Datenschutzstandard alleine macht noch kein erfolgreiches Produkt. Aber es wird zunehmend zu einer zwingenden Voraussetzung, um nachhaltig das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen und diese an ein Netzwerk zu binden. Was machen wir anders? Als nationaler Anbieter sind wir unseren Nutzerinnen und Nutzern viel näher. Daher beziehen wir diese regelmäßig in unsere Entscheidungsprozesse, beispielsweise durch Nutzerfeedbacks, ein. Unsere Datenschutzregeln sind für alle verständlich formuliert. Das poolworks Media Education Team klärt außerdem Kinder und Jugendliche sowie Eltern und Lehrkräfte über die Themen Privatsphäre und Datenschutz in Sozialen Netzwerken auf. Hierzu nehmen wir regelmäßig Termine an Schulen wahr und geben einmal wöchentlich eine Telefonsprechstunde für Eltern und Lehrer. Das ist einzigartig in Deutschland.
Title: nachgefragt: Dr. Stephanie Trinkl poolworks-Datenschutzbeauftragte
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2005 ging das größte, deutsche soziale Netzwerk online, das facebook Konkurrenz machen wollte: StudiVZ, ein Netzwerk für Studenten.
Seit diesem Start hat das Unternehmen dahinter eine bewegte Geschichte: 17 Millionen registrierte Nutzerinnen und Nutzer bis 2010, die Partner-Netzwerke SchuelerVZ und MeinVZ, aber auch der Verkauf an Holtzbrinck 2007, ein größerer Datenschutz- Skandal im selben Jahr und die immer deutlichere Abwanderung der Nutzerinnen und Nutzer seit 2010.
Mittlerweile heißt das Netzwerk nicht mehr VZ Netzwerke sondern poolworks, es gibt Werbung, um die Einnahmen der Seiten zu sichern und eine Rechtsabteilung, die Persönlichkeitsrechte und Daten der Nutzerinnen und Nutzer schützen will.
Was passiert da genau? Wie hat sich das Thema entwickelt und wie positioniert sich das Netzwerk? merz hat bei der Datenschutzbeauftragten Stephanie Trinkl nachgefragt.
merz: Was genau umfasst Ihre Tätigkeit als poolworks-Datenschutzbeauftragte? Trinkl: Ich bin für die Umsetzung und Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen im Unternehmen zuständig.
Das Internet öffnet sich zusehends.
Nur ein Beispiel: Um heutigen Anforderungen nach Seamless Usability (nahtlose und flexible Nutzung verschiedener Internetangebote) zu entsprechen, lassen sich verschiedene Plattformen mit der gleichen Registrierung nutzen.
Diese Entwicklung ist aus datenschutzrechtlicher Perspektive eine Herausforderung.
Um dem hohen Innovationsdruck gerecht zu werden, müssen Internetangebote permanent überarbeitet werden.
Daher werde ich in alle Planungsschritte einbezogen und überprüfe schon vor der Entwicklung neuer Features, ob alle datenschutzrechtlichen Standards eingehalten werden.
Hierzu stehe ich in einem ständigen Austausch mit der Produktentwicklung und unserem Engineering.
Die regelmäßige datenschutzrechtliche Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit personenbezogenen Daten von Nutzerinnen und Nutzern in Berührung kommen, gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben.
Außerdem bin ich direkte Ansprechpartnerin für unsere Nutzerinnen und Nutzer von schülerVZ und freunde/studiVZ zu allen Fragen rund um Datenschutz und Privatsphäre.
Es ist uns wichtig, unseren Usern eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zum Datenschutz bei poolworks zu bieten.
Zu diesem Zweck befinde ich mich auch im Austausch mit dem Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, Herrn Dr.
Dix, der für die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorschriften im Land Berlin zuständig ist.
merz: Datenschutz in Sozialen Netzwerken ist immer schon ein viel diskutiertes Thema – Wie positionieren Sie sich dazu und welche Rolle spielt der Datenschutz heute bei Ihnen im Vergleich zu früher? Trinkl: Datenschutz ist ein stark diskutiertes und wichtiges Thema.
Wir beteiligen uns am gesellschaftlichen und politischen Diskurs und setzen eigene Maßstäbe für einen hohen Datenschutzstandard in Sozialen Netzwerken.
Unser Fokus liegt heute darauf, die Nutzerinnen und Nutzer in die Lage zu versetzen, selbstbestimmt über die Freigabe ihrer eigenen Daten zu entscheiden.
Hierfür müssen sie wissen und verstehen, was mit ihren Daten passiert und wie sie sie schützen können.
Damit alle unsere User selbstbestimmt handeln können, erklären wir beispielsweise unsere Datenschutzregelungen in altersgerechter Sprache und geben nutzerfreundliche Voreinstellungen der Privatsphäre vor.
Auch die Nutzerinnen und Nutzer achten heutzutage immer stärker auf den Umgang mit persönlichen Daten.
Ein kürzlich von uns durchgeführter Fokusgruppentest hat ergeben, dass Kinder und Jugendliche inzwischen sehr stark für die Datenschutzthematik sensibilisiert sind und darauf achten, wie ihr Soziales Netzwerk mit diesen sensiblen Daten umgeht.
Datenschutz wird immer wichtiger.
Daher wird ein hoher Datenschutzstandard auch unter poolworks erhalten bleiben.
merz: Obwohl Datenschutz bei poolworks deutlich größer geschrieben wird als etwa bei facebook, ziehen viele Nutzerinnen und Nutzer weiter.
Wie erklären Sie sich das? Wie gehen Sie damit um was bieten Sie – auch in Bezug auf das Thema ‚sichere Daten‘ –Ihren Nutzerinnen und Nutzern eigentlich, was andere nicht haben? Trinkl: Ein hoher Datenschutzstandard alleine macht noch kein erfolgreiches Produkt.
Aber es wird zunehmend zu einer zwingenden Voraussetzung, um nachhaltig das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen und diese an ein Netzwerk zu binden.
Was machen wir anders? Als nationaler Anbieter sind wir unseren Nutzerinnen und Nutzern viel näher.
Daher beziehen wir diese regelmäßig in unsere Entscheidungsprozesse, beispielsweise durch Nutzerfeedbacks, ein.
Unsere Datenschutzregeln sind für alle verständlich formuliert.
Das poolworks Media Education Team klärt außerdem Kinder und Jugendliche sowie Eltern und Lehrkräfte über die Themen Privatsphäre und Datenschutz in Sozialen Netzwerken auf.
Hierzu nehmen wir regelmäßig Termine an Schulen wahr und geben einmal wöchentlich eine Telefonsprechstunde für Eltern und Lehrer.
Das ist einzigartig in Deutschland.

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