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Politik räumlich denken. Herodots drei Parteien in Attika und das politische Imaginaire der Griechen

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Zusammenfassung In einer vieldiskutierten Passage schildert Herodot Athens innere Auseinandersetzungen im früheren 6. Jahrhundert v. Chr. als Konflikt dreier rivalisierender Regionen des Landes Attika, „Ebene“, „Küste“ und „Land hinter den Bergen“. Seit der Antike diskutiert man politische und sozioökonomische Erklärungen für diesen Regionenkonflikt, bislang jedoch ohne mehrheitsfähiges Ergebnis. Dieser Beitrag wählt einen anderen Zugang zu dem Problem. Er argumentiert, dass Herodots Erzählung von den regionalen Antagonismen eine im politischen Imaginaire der Griechen verbreitete metaphorische Denkfigur reproduziert (und daher wohl keine historische Begebenheit der Archaik wiedergeben dürfte), die komplexe oder abstrakte politische Sachverhalte oder Diskurse veranschaulichte, indem sie diese in einfache, lebensweltlich vertraute räumliche Schemata und Bilder übersetzte. Solche räumlichen Repräsentationen in politischen Zusammenhängen lassen sich, wie die Untersuchung an zahlreichen Beispielen der klassischen Zeit zeigt, auf breiter Basis nachweisen. Dies macht nicht nur auf eine Denkfigur im politischen Imaginaire der Griechen aufmerksam, die trotz ihrer Verbreitung bislang nur wenig Beachtung gefunden hat, sondern kann zudem Interesse im Rahmen der aktuellen Debatte um die Wechselbeziehung von Raum und Gesellschaft beanspruchen. Denn das vorgestellte Material liefert ein Beispiel für den in den Altertumswissenschaften in diesem Zusammenhang kaum behandelten Aspekt des Raums als Element der Kommunikation, d. h. dafür, wie räumliche Repräsentationen soziale und politische Wirklichkeit konstruieren und so handlungsleitend wirken.
Title: Politik räumlich denken. Herodots drei Parteien in Attika und das politische Imaginaire der Griechen
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Zusammenfassung In einer vieldiskutierten Passage schildert Herodot Athens innere Auseinandersetzungen im früheren 6.
Jahrhundert v.
Chr.
als Konflikt dreier rivalisierender Regionen des Landes Attika, „Ebene“, „Küste“ und „Land hinter den Bergen“.
Seit der Antike diskutiert man politische und sozioökonomische Erklärungen für diesen Regionenkonflikt, bislang jedoch ohne mehrheitsfähiges Ergebnis.
Dieser Beitrag wählt einen anderen Zugang zu dem Problem.
Er argumentiert, dass Herodots Erzählung von den regionalen Antagonismen eine im politischen Imaginaire der Griechen verbreitete metaphorische Denkfigur reproduziert (und daher wohl keine historische Begebenheit der Archaik wiedergeben dürfte), die komplexe oder abstrakte politische Sachverhalte oder Diskurse veranschaulichte, indem sie diese in einfache, lebensweltlich vertraute räumliche Schemata und Bilder übersetzte.
Solche räumlichen Repräsentationen in politischen Zusammenhängen lassen sich, wie die Untersuchung an zahlreichen Beispielen der klassischen Zeit zeigt, auf breiter Basis nachweisen.
Dies macht nicht nur auf eine Denkfigur im politischen Imaginaire der Griechen aufmerksam, die trotz ihrer Verbreitung bislang nur wenig Beachtung gefunden hat, sondern kann zudem Interesse im Rahmen der aktuellen Debatte um die Wechselbeziehung von Raum und Gesellschaft beanspruchen.
Denn das vorgestellte Material liefert ein Beispiel für den in den Altertumswissenschaften in diesem Zusammenhang kaum behandelten Aspekt des Raums als Element der Kommunikation, d.
h.
dafür, wie räumliche Repräsentationen soziale und politische Wirklichkeit konstruieren und so handlungsleitend wirken.

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