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Gentrifizierung des Stadionpublikums seit den 1990er Jahren? Fußball und der Mythos vom Proletariersport/ The Gentrification of football since the 1990s? The myth of football as a working-class sport
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Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird gezeigt, dass die in Deutschland und England weitverbreitete Annahme von der Gentrifizierung des Fußballpublikums im Zuge der intensivierten Kommerzialisierung und Mediatisierung der Fußballbranche vor allem seit den 1990er Jahren keine zutreffende Beschreibung der historischen Entwicklung der Publikumskomposition im Fußball ist. Der Grund dafür ist die fehleingeschätzte Kennzeichnung des Fußballs als Proletariersport in der Vergangenheit. Aus einer sozialhistorischen und struktursoziologischen Perspektive ist stattdessen von der Kontinuität des Fußballs als schichtenübergreifendes Massenphänomen auszugehen. Statushebungstendenzen im Fußballpublikum resultieren deshalb einzig aus den Statushebungstendenzen im Zuge der inter- und intragenerationellen sozialen Aufstiegsmobilität in postindustriellen Gesellschaften. Einen profunden Nachweis dafür liefert die erstmals für Deutschland präsentierte Sekundäranalyse empirischer Daten zur Berufs- und Bildungsstruktur von insgesamt 20 repräsentativen vergleichbaren Stadionerhebungen im Zeitraum von 1977 bis 2010.
Title: Gentrifizierung des Stadionpublikums seit den 1990er Jahren? Fußball und der Mythos vom Proletariersport/ The Gentrification of football since the 1990s? The myth of football as a working-class sport
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Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird gezeigt, dass die in Deutschland und England weitverbreitete Annahme von der Gentrifizierung des Fußballpublikums im Zuge der intensivierten Kommerzialisierung und Mediatisierung der Fußballbranche vor allem seit den 1990er Jahren keine zutreffende Beschreibung der historischen Entwicklung der Publikumskomposition im Fußball ist.
Der Grund dafür ist die fehleingeschätzte Kennzeichnung des Fußballs als Proletariersport in der Vergangenheit.
Aus einer sozialhistorischen und struktursoziologischen Perspektive ist stattdessen von der Kontinuität des Fußballs als schichtenübergreifendes Massenphänomen auszugehen.
Statushebungstendenzen im Fußballpublikum resultieren deshalb einzig aus den Statushebungstendenzen im Zuge der inter- und intragenerationellen sozialen Aufstiegsmobilität in postindustriellen Gesellschaften.
Einen profunden Nachweis dafür liefert die erstmals für Deutschland präsentierte Sekundäranalyse empirischer Daten zur Berufs- und Bildungsstruktur von insgesamt 20 repräsentativen vergleichbaren Stadionerhebungen im Zeitraum von 1977 bis 2010.
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