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al dente
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Ich habe mir gerade ein paar Spaghetti mit Tomatensoße gemacht. Während ich Parmesan aus dem Kühlschrank fische, höre ich aus dem Wohnzimmer schon das glasklare Signal meines Laptops, der via WLAN an meinem Flatscreenfernseher angeschlossen ist. ‚Al dente’, im doppelten Sinne. Das Essen ist fertig, der Film ist da! Das Downloaden ging schneller als das Kochen. Selbst das Kondenswasser auf meiner Cola-Flasche könnte in einem Werbespot in diesem Moment eine gute Figur machen, in dem ich den dampfenden Nudelteller samt Parmesan auf den Tisch stelle. Ein Bewegungssensor wäre beim Überqueren der Türschwelle nicht schlecht. So könnte der Film direkt starten. Zeit ist kostbar. Film ab. Was ist das? Eine störende Vibration breitet sich aus. Das Mobiltelefon hüpft auf dem Tisch, das Display wird hell. Ärgerlicherweise muss ich den Film stoppen. Unerreichbarkeit ist zu einem Fremdwort mutiert. Die Gesprächsteilnehmerin am Ende der Leitung, hat eine wirklich sympathische Frauenstimme. „Das Gespräch kann zu Verbesserungszwecken aufgezeichnet werden“, sagt sie. Ob ich damit einverstanden sei, will sie wissen. „Wozu das alles?“, frage ich. Mein Vertrag umfasst drei Flatrates: SMS-Flat, Internetflat und die Flat im eigenen Netz. Während die überzeugende Stimme ihre Sparangebote runterrattert, sehe ich die kurz zuvor noch festen Kondenswassertropfen in kleinen Bächen die Cola-Flasche hinabfließen. Zügig nehme ich einen Schluck. Auch der aufsteigende Dampf des Essens wirbelt nur noch leicht verspielt umher.
Höchste Zeit einen Happen zu essen, bevor die Tomatensoße kalt wird. Schnell beende ich das Telefonat. Power. On. Restart. Der Thriller, gespickt mit Stars und Sternchen, klang vielversprechend und auch der Youtube-Trailer war powervoll. Gestern Abend hatte ich mir vorab den Soundtrack aus dem Netz gezogen. So lassen sich die Öffentlichen Verkehrsmittel im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr ertragen. Keine Störgeräusche anderer Fahrgäste, sondern basslastige Entspannung. Überzeugend war der Soundtrack nicht. Gut, dass ich noch 325 andere Alben auf meinem Mobiltelefon und unzählbar mehr auf meinem Laptop habe. Aber der Sound ist nur ein Element im Räderwerk des Films. Die ersten Minuten sind vorbei, das Essen zu einem Drittel verputzt und schon wieder steht eine Unterbrechung an. Auf dem Laptop geht ein Chatfenster auf. Sabrina will wissen, ob ich morgen Lust auf ein Konzert hätte. Während ich überlege, drehe ich ein paar Spaghetti um die Gabel, recherchiere die Daten fürs Konzert im Netz und schaue parallel noch kurz auf Youtube nach einem Video der Band. Im Anschluss noch ein kleiner Check auf Wikipedia und schon bin ich auf dem aktuellen Stand. Überraschungen sind nicht mehr zeitgemäß, sag ich mir immer. Die Band scheint zu passen. Guter alter Elektrosound. Ich bestätige ihr kurz, dass ich dabei sei. Gerade habe ich die letzten Nudeln um die Gabel gewickelt, da teilt sie mir auch schon mit, dass zwei Tickets an der Abendkasse bereit liegen. Sehr schön. Als ich gedanklich wieder zu dem Thriller zurückkehre, ist der halbe Film an mir vorbeigezogen.
Es ist spät geworden. Ich spule im Film zurück, und schaue ihn noch fertig an. Eine starke Interessenreduktion erschöpft sich in diesem Vorgang. Nebenbei bemerke ich, dass Max mir einen Link für neuen Sound geschickt hat. Ich kenne die Band nicht, sauge den Stoff dennoch auf mein Notebook. Für morgen hab ich nämlich noch keinen frischen Sound. Das Konzert war super. Eines der Bandmitglieder faselte zwischendurch etwas von Urheberrecht und der Angst um die Existenz der Band. Ein paar Tage später liegt das Schreiben eines Rechtsanwalts in meinem Briefkasten. Eine Abmahnung. Ungeliebte Überraschung. Ich soll eine nicht unerhebliche Summe begleichen. Wieso und weshalb, wird mir schnell klar. Diesmal suche ich im Internet etwas anderes und werde schnell fündig: www.abmahnwahn.de. Langsam fange ich an, die Aussagen des Bandmitglieds zu verstehen. Dabei wollte ich niemandem schaden. Am Ende ist doch irgendwie alles frei verfügbar?!
Title: al dente
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Ich habe mir gerade ein paar Spaghetti mit Tomatensoße gemacht.
Während ich Parmesan aus dem Kühlschrank fische, höre ich aus dem Wohnzimmer schon das glasklare Signal meines Laptops, der via WLAN an meinem Flatscreenfernseher angeschlossen ist.
‚Al dente’, im doppelten Sinne.
Das Essen ist fertig, der Film ist da! Das Downloaden ging schneller als das Kochen.
Selbst das Kondenswasser auf meiner Cola-Flasche könnte in einem Werbespot in diesem Moment eine gute Figur machen, in dem ich den dampfenden Nudelteller samt Parmesan auf den Tisch stelle.
Ein Bewegungssensor wäre beim Überqueren der Türschwelle nicht schlecht.
So könnte der Film direkt starten.
Zeit ist kostbar.
Film ab.
Was ist das? Eine störende Vibration breitet sich aus.
Das Mobiltelefon hüpft auf dem Tisch, das Display wird hell.
Ärgerlicherweise muss ich den Film stoppen.
Unerreichbarkeit ist zu einem Fremdwort mutiert.
Die Gesprächsteilnehmerin am Ende der Leitung, hat eine wirklich sympathische Frauenstimme.
„Das Gespräch kann zu Verbesserungszwecken aufgezeichnet werden“, sagt sie.
Ob ich damit einverstanden sei, will sie wissen.
„Wozu das alles?“, frage ich.
Mein Vertrag umfasst drei Flatrates: SMS-Flat, Internetflat und die Flat im eigenen Netz.
Während die überzeugende Stimme ihre Sparangebote runterrattert, sehe ich die kurz zuvor noch festen Kondenswassertropfen in kleinen Bächen die Cola-Flasche hinabfließen.
Zügig nehme ich einen Schluck.
Auch der aufsteigende Dampf des Essens wirbelt nur noch leicht verspielt umher.
Höchste Zeit einen Happen zu essen, bevor die Tomatensoße kalt wird.
Schnell beende ich das Telefonat.
Power.
On.
Restart.
Der Thriller, gespickt mit Stars und Sternchen, klang vielversprechend und auch der Youtube-Trailer war powervoll.
Gestern Abend hatte ich mir vorab den Soundtrack aus dem Netz gezogen.
So lassen sich die Öffentlichen Verkehrsmittel im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr ertragen.
Keine Störgeräusche anderer Fahrgäste, sondern basslastige Entspannung.
Überzeugend war der Soundtrack nicht.
Gut, dass ich noch 325 andere Alben auf meinem Mobiltelefon und unzählbar mehr auf meinem Laptop habe.
Aber der Sound ist nur ein Element im Räderwerk des Films.
Die ersten Minuten sind vorbei, das Essen zu einem Drittel verputzt und schon wieder steht eine Unterbrechung an.
Auf dem Laptop geht ein Chatfenster auf.
Sabrina will wissen, ob ich morgen Lust auf ein Konzert hätte.
Während ich überlege, drehe ich ein paar Spaghetti um die Gabel, recherchiere die Daten fürs Konzert im Netz und schaue parallel noch kurz auf Youtube nach einem Video der Band.
Im Anschluss noch ein kleiner Check auf Wikipedia und schon bin ich auf dem aktuellen Stand.
Überraschungen sind nicht mehr zeitgemäß, sag ich mir immer.
Die Band scheint zu passen.
Guter alter Elektrosound.
Ich bestätige ihr kurz, dass ich dabei sei.
Gerade habe ich die letzten Nudeln um die Gabel gewickelt, da teilt sie mir auch schon mit, dass zwei Tickets an der Abendkasse bereit liegen.
Sehr schön.
Als ich gedanklich wieder zu dem Thriller zurückkehre, ist der halbe Film an mir vorbeigezogen.
Es ist spät geworden.
Ich spule im Film zurück, und schaue ihn noch fertig an.
Eine starke Interessenreduktion erschöpft sich in diesem Vorgang.
Nebenbei bemerke ich, dass Max mir einen Link für neuen Sound geschickt hat.
Ich kenne die Band nicht, sauge den Stoff dennoch auf mein Notebook.
Für morgen hab ich nämlich noch keinen frischen Sound.
Das Konzert war super.
Eines der Bandmitglieder faselte zwischendurch etwas von Urheberrecht und der Angst um die Existenz der Band.
Ein paar Tage später liegt das Schreiben eines Rechtsanwalts in meinem Briefkasten.
Eine Abmahnung.
Ungeliebte Überraschung.
Ich soll eine nicht unerhebliche Summe begleichen.
Wieso und weshalb, wird mir schnell klar.
Diesmal suche ich im Internet etwas anderes und werde schnell fündig: www.
abmahnwahn.
de.
Langsam fange ich an, die Aussagen des Bandmitglieds zu verstehen.
Dabei wollte ich niemandem schaden.
Am Ende ist doch irgendwie alles frei verfügbar?!.
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